Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) im September 2025 liegt laut Marktdaten bei fast 87 %. Neue Konjunkturzahlen deuten darauf hin, dass die Inflation langsamer steigt als noch vor einigen Jahren. Der nächste Termin des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) am 16. und 17. September gilt daher als entscheidend für die Finanzmärkte. Anleger und Analysten blicken gespannt auf mögliche Folgen für Aktien, Anleihen und internationale Handelsbeziehungen.
Marktstimmung und Signale aus der Wirtschaft
Die gestiegene Erwartung an eine Zinssenkung ergibt sich vor allem aus dem Rückgang der Inflation. Der Verbraucherpreisindex (CPI) hatte in den USA im Juli 2022 mit 9,1 % einen Höchststand erreicht. Seitdem hat sich die Teuerungsrate nach offiziellen Angaben deutlich stabilisiert. Fed-Chef Jerome Powell hat deshalb zuletzt angekündigt, dass eine Zinssenkung im September denkbar ist.
Ein wichtiges Instrument zur Einschätzung ist das FedWatch-Tool der CME Group. Dieses zeigt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von knapp 87 % für eine Zinssenkung im September. Damit liegt die Markterwartung deutlich höher als die vorsichtigen Töne vieler Fed-Vertreter. So warnte Cleveland Fed-Präsidentin Beth Hammack auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole Ende August, dass wirtschaftliche Risiken wie neue Zölle oder steigende Rohstoffpreise eine zu schnelle Lockerung verhindern könnten.
Historische Erfahrungen machen Anleger jedoch ebenfalls vorsichtig. Eine Untersuchung des National Bureau of Economic Research aus dem Jahr 2019 zeigt, dass Aktienkurse im Durchschnitt um 15 % innerhalb von sechs Monaten nach einer Zinssenkung fallen. Grund dafür ist, dass Zinssenkungen oft in Phasen schwächerer Konjunktur erfolgen, was die Stimmung an den Märkten belastet.
Einschätzungen von Experten und mögliche Szenarien
Ed Yardeni, Präsident von Yardeni Research, hält eine Zinssenkung zwar für möglich, warnt aber vor zu hohen Erwartungen. Seiner Ansicht nach werden die kommenden Daten zu Inflation und Beschäftigung den Ausschlag geben. Sollte die Fed im September tatsächlich handeln, sei ein Schritt um 25 Basispunkte das wahrscheinlichste Szenario. Ob sogar 50 Basispunkte gesenkt werden, sei jedoch fraglich.
Trotz dieser Risiken zeigt sich Yardeni langfristig optimistisch. Seine Prognose für den US-Aktienindex S&P 500 liegt bei 6.600 Punkten bis Ende 2025 und 7.700 Punkten bis Ende 2026. Er begründet diese Einschätzung nicht mit hohen Bewertungen, sondern mit robusten Unternehmensgewinnen. Damit sieht er die Fundamentaldaten als stabil an.
Globale Auswirkungen
Die Entscheidungen der Fed wirken sich nicht nur auf die USA aus, sondern beeinflussen auch andere Volkswirtschaften. Besonders im Fokus steht derzeit Indien. Yardeni beschreibt die Lage als schwierig: Sollte Indien seine Käufe von russischem Öl reduzieren, könnten die Energiekosten im Land stark steigen. Bleibt Indien jedoch bei den günstigen Importen, drohen neue US-Zölle. In beiden Fällen wäre die Wirtschaft des Landes belastet.
Solche Entwicklungen verdeutlichen, dass eine Zinssenkung in den USA weitreichende Konsequenzen hat. Für Schwellenländer kann eine leichtere Geldpolitik in den USA Kapitalabflüsse oder Wechselkursrisiken nach sich ziehen. Zugleich sind Handelskonflikte, wie sie zuletzt wieder mit Verweis auf Indien diskutiert werden, ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.
Auch die Finanzmärkte in Europa beobachten die Entwicklung genau. Eine Lockerung der US-Geldpolitik könnte den Euro gegenüber dem Dollar stärken. Das hätte Folgen für den Export und für die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die sich bisher an den Bewegungen der Fed orientiert.
Die Folgen für den Krypto-Markt
Eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank gilt für viele Anleger als starkes Signal für den Kryptomarkt. Niedrigere Zinsen bedeuten mehr Liquidität und eine höhere Risikobereitschaft – ein klarer Vorteil für Bitcoin und Altcoins. Besonders spannend ist aktuell Bitcoin Hyper (HYPER), vermutlich einer der besten Geheimtipps aktuell.
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