
Ein Angriff, bei dem eine Einzelperson oder Gruppe die Kontrolle über mehr als die Hälfte eines Blockchain-Netzwerks übernimmt, gilt als eine der größten Bedrohungen für dezentrale Systeme. Solche sogenannten 51%-Angriffe können die Sicherheit eines Netzwerks untergraben. Laut dem Ethereum-Entwickler Justin Drake ist ein solcher Angriff auf Bitcoin deutlich günstiger umzusetzen als auf Ethereum.
Bitcoin-Angriff für 10 Milliarden Dollar möglich
Justin Drake war einer der Hauptarchitekten der Ethereum-Umstellung auf Proof of Stake. In einem Interview erklärte er, dass ein erfolgreicher 51%-Angriff auf Bitcoin etwa 10 Milliarden Dollar kosten würde. Andere Analysten wie Grant Hummer gehen sogar davon aus, dass bei einem Preisverfall der nötigen Ressourcen ein Angriff schon für 2 Milliarden Dollar möglich sein könnte. Grund dafür ist das sogenannte Sicherheitsbudget von Bitcoin. Damit ist die Menge an Kapital gemeint, die zur Verfügung steht, um das Netzwerk abzusichern – etwa durch Mining-Belohnungen.
Bitcoin nutzt den Proof-of-Work-Mechanismus. Um einen Angriff durchzuführen, müssten Angreifer eine große Menge Rechenleistung aufbringen und über längere Zeit aufrechterhalten. Zwar ist das teuer, aber bei einem Rückgang der Einnahmen durch Mining könnte sich die Netzwerksicherheit abschwächen. Kritiker sehen deshalb langfristig ein Risiko, wenn das Bitcoin-Netzwerk hauptsächlich auf Transaktionsgebühren angewiesen ist.
Ethereum setzt seit dem sogenannten Merge im Jahr 2022 vollständig auf Proof of Stake. Dabei sichern die Nutzer das Netzwerk, indem sie ihre Coins als Einsatz (Stake) hinterlegen. Um mehr als die Hälfte des Netzwerks zu kontrollieren, müsste ein Angreifer über 50 % der gestakten ETH besitzen. Bei über 34 Millionen gestakten ETH entspricht das einem aktuellen Wert von fast 45 Milliarden Dollar.
Neben der enormen Investition stellt sich ein weiteres Problem für potenzielle Angreifer: Ein so großer Kauf würde den ETH-Kurs massiv steigen lassen. Dadurch würden die Kosten für den Angriff nochmals deutlich steigen. Zudem könnte ein solcher Angriff durch die Ethereum-Community erkannt und aktiv bekämpft werden.
Ein zusätzlicher Schutzmechanismus von Ethereum liegt nicht im Code, sondern in der Organisation der Community. Sollte ein Angriff stattfinden, könnten Nutzer und Entwickler gemeinsam eine neue Version des Netzwerks starten. Dabei würde der Angreifer seine gestakten ETH verlieren – ein Vorgang, der als „social slashing“ bezeichnet wird.
Dieser soziale Mechanismus ist ein Vorteil von Proof of Stake, den Bitcoin nicht bietet. Bei Bitcoin gibt es keine Möglichkeit, Angreifer nachträglich zu bestrafen, da das Netzwerk auf Rechenleistung basiert und keine zentrale Identität hinter den Minern erkennbar ist.
Expertenmeinungen zur Bedrohungslage
Einige Experten wie Hassan Khan, CEO von Ordeez, sehen beide Systeme als grundsätzlich sicher an. Zwar sei ein 51%-Angriff auf Bitcoin theoretisch möglich, praktisch aber schwer durchzuführen. Auch bei Ethereum seien die Eintrittsbarrieren hoch. Dennoch zeigt die Diskussion, dass Sicherheitsaspekte in der Blockchain-Entwicklung eine zentrale Rolle spielen.
Auch Pavel Yashin vom Anbieter P2P.org betont, dass bei Ethereum im Notfall eine Fork, also eine Abspaltung des Netzwerks, möglich wäre. Das würde die kompromittierte Chain entwerten und Investoren zum neuen, sicheren Netzwerk lenken.
Während Ethereum und Bitcoin regelmäßig im Fokus von Sicherheitsdebatten stehen, rückt auch Solana zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Solana nutzt keinen Proof of Work wie Bitcoin und auch kein klassisches Proof of Stake wie Ethereum. Stattdessen basiert das Netzwerk auf einer Kombination aus Proof of History und einem optimierten Proof-of-Stake-Mechanismus. Dieser Ansatz ermöglicht sehr schnelle Transaktionen bei gleichzeitig niedrigen Gebühren.
Im Vergleich zu anderen Netzwerken gilt Solana als besonders effizient, doch die zentrale Frage bleibt: Wie sicher ist das Netzwerk? Kritiker haben in der Vergangenheit auf temporäre Netzwerkausfälle und eine vergleichsweise hohe Abhängigkeit von wenigen Validatoren hingewiesen. Dennoch wächst das Vertrauen in das Netzwerk stetig, da Solana immer stärker dezentralisiert wird und neue Technologien integriert.
Solaxy bringt Solana auf das nächste Level
Ein großer Schritt zur Verbesserung von Skalierbarkeit und Sicherheit ist die Einführung von Solaxy. Solaxy ist die erste echte Layer-2-Lösung für das Solana-Netzwerk. Während Ethereum bereits mehrere Layer-2-Projekte wie Arbitrum oder Optimism kennt, war Solana bislang vollständig auf Layer 1 angewiesen. Solaxy ändert das.
Durch Solaxy wird ein Teil der Rechenarbeit von der Solana Blockchain ausgelagert. So können deutlich mehr Transaktionen parallel verarbeitet werden, ohne dass die Blockchain überlastet wird. Das senkt die Gebühren und erhöht die Geschwindigkeit noch weiter – gleichzeitig wird das Sicherheitsrisiko durch Netzwerküberlastung reduziert.
Hinweis: Investieren ist spekulativ. Bei der Anlage ist Ihr Kapital in Gefahr. Diese Website ist nicht für die Verwendung in Rechtsordnungen vorgesehen, in denen der beschriebene Handel oder die beschriebenen Investitionen verboten sind, und sollte nur von Personen und auf gesetzlich zulässige Weise verwendet werden. Ihre Investition ist in Ihrem Land oder Wohnsitzstaat möglicherweise nicht für den Anlegerschutz geeignet. Führen Sie daher Ihre eigene Due Diligence durch. Diese Website steht Ihnen kostenlos zur Verfügung, wir erhalten jedoch möglicherweise Provisionen von den Unternehmen, die wir auf dieser Website anbieten.
