Ethereum (ETH) kann nach wie vor die Erwartungen der Anleger nicht erfüllen. Der Kurs langweilt, das Ökosystem schwächelt. Gründer Vitalik Buterin stellt deshalb nun einen 5-Punkte-Notfallplan vor. Der soll einiges anders machen und Ethereum zukunftssicher aufstellen. Wie will der Programmierer die Kryptowährung retten?
Was ist gerade mit Ethereum los?
Die meisten Analysten und Anlegern sind sich mittlerweile einig: Ethereum (ETH), zweitwertvollste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, hat ein Problem. Während alle anderen Kryptowährungen ihre Anleger mit Gewinnen erfreuen, kommt Ethereum einfach nicht vom Fleck.

Bitcoin (BTC) beispielsweise hat seinen Preis in den letzten Monaten verdoppelt, Ethereum hingegen klebt immer noch satte 32,59 Prozent unter seinem Allzeithoch von 4.891 Dollar, das im Bullrun 2021 erreicht wurde. Richtig gelesen: Die Höchststände liegen mehr als drei Jahre zurück. Selbst der Ethereum ETF – von BlackRock höchstpersönlich an den Start gebracht – konnte dem ETH Kurs nicht groß helfen.

Parallel wandern Anleger ab – viele haben ihr Ethereum verkauft und das Kapital in Memecoins umgeschichtet. Valide Projekte ziehen alle Aufmerksamkkeit auf sich. Top-AI-Agent-Crypto Memecoin Mind of Pepe (MIND) beispielsweise steht mit 2,99 Millionen Dollar gesammeltem Kapital kurz vor dem 3-Mio.-Dollar-Meilenstein – und könnte in puncto Innovation sogar Ethereum gefährlich werden: Mind of Pepe (MIND) kombiniert Echtzeit-KI-Analysen mit Schwarmintelligenz, gilt als eine der heißesten Neuentwicklungen – sowohl im Bereich Krypto als auch im Bereich KI Agents! So steht Mind of Pepe (MIND) eigenständig in Kontakt mit Krypto-Analysten und -Influencern, kann dadurch für seine Eigentümer AI-gepowerte Strategien entwickeln! Tipp für Anleger: Noch 1 Tag und 16 Stunden gibt’s Mind of Pepe (MIND) mit Rabatt – wer zeitig einsteigt, bekommt also attraktivere Konditionen!

Von derartigen Feelgood-Momenten kann bei Ethereum hingegen keine Rede sein. Innovation sucht man derzeit dort vergeblich. Und wenngleich es eine Weile gedauert hat: Das bärische Momentum schlägt zahlreichen Ethereum-Besitzern mittlerweile aufs Gemüt. Viele steigen aus – und machen ihrer Enttäuschung online Luft. Das Ethereum-Bitcoin-Verhältnis – ebenfalls auf einem neuen Allzeittief, wie Bloomberg berichtet.
Kann Ethereum auf 50.000 steigen?
Theoretisch ja – im derzeitigen Zustand aber vermutlich kaum. Top-Ethereum-Investor Eric Conner beispielsweise kommentiert: Er habe sogar seine .eth-ENS-Adresse aus seinem Profil entfernt, ergänzt:
„Vielleicht werden sich die Verantwortlichen eines Tages wieder an der Community orientieren, aber für den Moment bin ich raus.
Tief im Inneren hoffe ich, dass Ethereum Erfolg hat.
Viel Glück!“
I am no longer a dot eth
Perhaps some day those in leadership roles will realign with the community but for now, I am out
Deep down, I truly hope Ethereum succeeds
Good luck
— Eric Conner (@econoar) January 21, 2025
Bitter: Hierbei handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Auch Top-Branchenbeobachter Beanie klagt: Der Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake mit dem Mega-Upgrade „The Merge“ war der Anfang vom Ende für Ethereum:
„Die schlimmste strategische Entscheidung von Ethereum war die Abkehr von seinem Wettbewerbsvorteil PoW (Proof of Work, Anm. d. Red.) und die Umstellung auf PoS (Proof of Stake, d.Red.), um die Klimaschützer zu besänftigen. Es hatte buchstäblich ein riesiges Netzwerk von Minern, die täglich Millionen von Dollar für die Sicherung des Netzwerks ausgaben. Das aufzugeben, machte wirtschaftlich keinen Sinn.“
Ethereum’s worst strategic decision was shifting from its competitive advantage of PoW, and pivoting to PoS to appease climate changers. It literally had a massive network of miners spending millions of dollars a day securing the network. To abandon that made zero economic sense.
— Beanie (@beaniemaxi) January 21, 2025
Ethereum-Gründer Vitalik Buterin lässt sein Baby allerdings wie zu erwarten nicht völlig sang- und klanglos untergehen. Auf X (Ex-Twitter) stellt er nun einen 5-Punkte-Notfallplan vor – und mit dem soll das Ruder bei Ethereum und der zugehörigen „Ethereum Foundation“ (EF), der unterstützenden Stiftung, noch einmal herumgerissen werden. Man sei im Moment tatsächlich dabei, große Veränderungen durchzuführen, so der Branchen-VIP an seine sage und schreibe 5,6 Millionen (!) Follower.

Ethereum: Kann der 5-Punkte-Notfallplan ETH jetzt retten?
Hierfür wird ein spezieller 5-Punkte-Notfallplan entwickelt – darin sind laut Buterin folgende Veränderungen vorgesehen:
- Verbesserung der technischen Expertise innerhalb der EF-Führung
- Verbesserung der wechselseitigen Kommunikation und Verbindungen zwischen der EF-Führung und den alten und neuen Akteuren des Ökosystems, die wir unterstützen sollen: Nutzer (individuelle und institutionelle), App-Entwickler, Wallets, L2s
- Neue Talente einbringen, Ausführungsfähigkeit und Geschwindigkeit verbessern
- Aktivere Unterstützung der App-Entwickler und Sicherstellung, dass wichtige Werte und unveräußerliche Rechte (insbesondere Datenschutz, Open Source, Widerstand gegen Zensur) für die Nutzer Realität sind, auch auf App-Ebene
- Wir setzen weiterhin verstärkt auf dezentrale und datenschutzfreundliche Technologien und die Ethereum-Blockchain, u. a. für Zahlungen und die Verwaltung von Geldern.“
We are indeed currently in the process of large changes to EF leadership structure, which has been ongoing for close to a year. Some of this has already been executed on and made public, and some is still in progress.
What we’re trying to achieve is primarily the following…
— vitalik.eth (@VitalikButerin) January 18, 2025
Tatsächlich wundern sich viele Anleger allerdings angesichts dieser Punkte: Neue Talente, kompetente Entwickler und ein Fokus auf Dezentralisierung – sind das nicht alles Dinge, die für Ethereum schon längst kein Thema mehr sein sollten? Angesichts der übermäßig starken Konkurrenz durch andere Smart-Contract-Plattformen wie Solana (SOL) – ist der Zug für Ethereum nicht bereits abgefahren, wie Ex-Ethereum-Unterstützer loldefi glaubt?
„Vitaliks verzweifelter Versuch, ETH wieder Relevanz zu verschaffen, indem er ein Milady pfp benutzt und die ETH Foundation reformiert, ist das […] verzweifeltste, was ich bisher in diesem Jahr gesehen habe, was mich noch weniger bullish auf ETH macht“
Vitalik distressingly trying to bring relevance back to ETH by using a milady pfp and shitposting and reforming the ETH Foundation is the gayest most desperate cringe thing I’ve seen so far this year, makes me even less bullish on ETH
— loldefi* (@loldefi) January 18, 2025
Es bleibt also abzuwarten, ob Ethereum (ETH) sich nochmal einkriegt und es tatsächlich 2025 zu einem „Mehr-Wochen-Giga-Pump“ beim ETH Kurs kommt, wie Krypto-Stratege Alex Krüger glaubt.